Das stille Leiden der Funktionierenden – wenn Stärke zur Maske wird

Das stille Leiden der Funktionierenden – Wenn Stärke zur Maske wird. – Julia Benner Man sieht es ihnen nicht an: Sie sind zuverlässig, freundlich, hilfsbereit. Sie haben ihr Leben im Griff, erfüllen Erwartungen, sind da, wenn andere sie brauchen. Sie lächeln, auch wenn sie müde sind. Sie hören zu, obwohl sie selbst kaum mehr Kraft haben. Und sie sagen: „Es geht schon“, auch wenn längst nichts mehr geht. Nach außen scheint alles stabil. Arbeit, Beziehungen, Alltag. Alles funktioniert.Doch innerlich hat sich etwas verändert. Die Gedanken kreisen, der Körper ist angespannt, die Freude ist leiser geworden. Nächte sind unruhig, Erholung gelingt kaum noch.Es ist, als wäre das Leben in Bewegung, aber man selbst darin starr geworden. Viele spüren, dass etwas nicht stimmt, können es aber kaum benennen.Es ist keine klassische Depression, keine dramatische Krise. Es ist dieses stille, kaum sichtbare Leiden: das Gefühl, zu funktionieren, statt zu leben. Dieses „Funktionieren“ sieht aus wie Stärke. In Wahrheit ist es oft eine über Jahre gelernte Überlebensstrategie. Sie schützt, aber sie entfremdet.Denn wer zu lange funktioniert, verliert irgendwann das Gespür dafür, was er wirklich braucht. Warum wir funktionieren Viele lernen früh, dass Anpassung Sicherheit bedeutet.„Sei brav“, „sei stark“, „mach keinen Ärger“ – Botschaften, die sich tief ins Nervensystem einprägen. Wer spürt, dass Liebe und Anerkennung an Leistung oder Anpassung geknüpft sind, entwickelt ein feines Radar dafür, was andere erwarten und blendet eigene Bedürfnisse zunehmend aus. Im Erwachsenenleben wird dieses Muster oft belohnt: Engagement, Belastbarkeit, Selbstkontrolle. Doch was nach außen nach Stabilität aussieht, ist innerlich häufig Spannung. Das Nervensystem bleibt im Dauer-Funktionsmodus , eine Art chronische Alarmbereitschaft, die Erschöpfung im Hintergrund erzeugt. Studien zeigen: Rund 60 % der berufstätigen Deutschen geben an, regelmäßig das Gefühl zu haben, „nur noch zu funktionieren“ (TK-Stressstudie 2024). Bei den 30- bis 49-Jährigen, der Lebensphase maximaler Mehrfachbelastung, sind es sogar fast 70 %. Gleichzeitig berichten mehr als die Hälfte der Befragten, sie hätten Schwierigkeiten, abzuschalten oder emotionale Erschöpfung rechtzeitig zu erkennen. Dazu kommt der gesellschaftliche Kontext: Leistung ist Währung, Schwäche ein Makel. Wer erschöpft ist, sucht die Schuld meist bei sich selbst. Also wird weitergemacht, nur noch etwas kontrollierter, strukturierter, perfekter. Ein weiterer Grund, warum viele Menschen funktionieren, liegt in der tiefen Angst, die Kontrolle zu verlieren. Kontrolle vermittelt Sicherheit. Wer in einem Umfeld aufgewachsen ist, in dem Stimmungen wechselhaft oder Grenzen unklar waren, hat oft gelernt: Nur wer alles im Griff behält, bleibt sicher. Dieses innere Programm läuft weiter, auch wenn es längst nicht mehr schützt, sondern erschöpft. Und auch innere Überzeugungen leisten ihren dysfunktionalen Beitrag. Gedanken wie „Ich darf keine Schwäche zeigen“ oder „Wenn ich es nicht mache, macht es keiner“ treiben an, selbst dann, wenn der Körper längst nach Pause ruft. Solche Glaubenssätze wirken wie unsichtbare Regler, die das Tempo hochhalten, auch wenn längst kein Ziel mehr sichtbar ist. Chronischer Stress verändert die Reizverarbeitung. Das Gehirn schaltet in ein Muster ständiger Alarmbereitschaft. Ruhe wird dann unbewusst als Bedrohung interpretiert. Das erklärt, warum viele in Pausen innere Unruhe empfinden. Wenn Stärke zur Maske wird Menschen, die „funktionieren“, erkennen sich selten in klassischen Burnout- oder Depressionsbildern wieder. Sie sind zu sehr in Bewegung, zu sehr in Verantwortung. Ihr Schutzmechanismus ist Aktivität. Laut DAK-Gesundheitsreport 2024 ist die Zahl der Arbeitsausfälle durch psychische Erkrankungen in den letzten zehn Jahren um 48 % gestiegen. Besonders häufig: Erschöpfungsdepressionen und Anpassungsstörungen. Krankheitsbilder, die oft lange Zeit unbemerkt bleiben, weil Betroffene äußerlich „noch funktionieren“. Typische Anzeichen sind: Rationalisierung: „Anderen geht es viel schlechter.“ Selbstabwertung: „Ich stelle mich nur an.“ Überanpassung: Bedürfnisse werden zurückgestellt, Konflikte vermieden. Körperliche Signale: Verspannungen, diffuse Schmerzen, Herzklopfen, Erschöpfung – ohne „erklärbaren“ Befund. Das Problem: Die Maske funktioniert auch gegenüber sich selbst. Emotionen werden nicht mehr gespürt, sondern gemanagt. Die innere Stimme, die sagt „mir ist das zu viel“, wird übertönt vom nächsten To-do. Mit der Zeit entsteht eine leise Entfremdung vom eigenen Erleben. Beziehungen werden anstrengender, Nähe fühlt sich überfordernd an, weil sie Authentizität verlangt. Freude wird seltener, weil sie nicht planbar ist. Der Körper zieht irgendwann die Reißleine: Schlaflosigkeit, Infektanfälligkeit, chronische Schmerzen. Laut Robert-Koch-Institut (RKI, Gesundheitsbericht 2023) erlebt etwa jede vierte Frau und jeder sechste Mann in Deutschland im Laufe des Lebens eine depressive Episode, oft nach Jahren der Überlastung oder des inneren „Funktionierens“. Und psychisch?Viele berichten von innerer Leere. Nicht unbedingt Traurigkeit , eher das Fehlen von Lebendigkeit. Ein stilles, unterschwelliges „nichts mehr richtig fühlen können“. Es ist der Preis einer jahrelangen Übersteuerung des Nervensystems und einer zu perfekten Selbstkontrolle. Eine meiner Patientinnen, Mitte dreißig, ist erfolgreich im Beruf und beliebt im Freundeskreis. Niemand würde vermuten, dass sie abends oft erschöpft auf dem Sofa sitzt und sich innerlich leer fühlt.Sie sagt: „Ich funktioniere einfach. Ich lächle, ich arbeite, ich mache Sport, aber ich fühle nichts mehr richtig.“ Im Verlauf der Therapie wurde deutlich, wie früh sie gelernt hatte, stark zu sein. Sie wollte nie zur Last fallen, immer Leistung bringen, immer Kontrolle behalten.Dieses Muster hatte sie weit gebracht,beruflich und sozial. Aber innerlich war es still geworden. Für sie begann Heilung in dem Moment, in dem sie nicht mehr versuchte, besser zu funktionieren. Sie erlaubte sich, zu fühlen. Zuerst kam Erschöpfung. Dann Unsicherheit. Und schließlich etwas, das lange keinen Platz hatte: echtes Erleben! Der Weg zurück zu sich selbst Heilung beginnt meist nicht mit großen Schritten, sondern mit Erlaubnis: Der Erlaubnis, nicht immer zu funktionieren. Der Erlaubnis, Pausen zuzulassen, Grenzen zu setzen, Hilfe anzunehmen. Psychotherapeutisch bedeutet das: Den Funktionsmodus zu verstehen, statt ihn zu verurteilen.Er war einmal notwendig. Aber er ist nicht mehr zeitgemäß. In der Arbeit mit Patient:innen und Klient:innen geht es darum, emotionale Wahrnehmung wieder zu aktivieren, alte Glaubenssätze („ich muss stark sein“) zu überprüfen und Körperempfindungen als Signale statt als Störung zu begreifen. Erholung ist kein Luxus. Sie ist Voraussetzung dafür, dass das Leben wieder spürbar wird.Das bestätigen auch neurobiologische Studien: Schon 20 Minuten bewusster Entlastung pro Tag (z. B. über Atemübungen oder achtsame Bewegung) senken messbar die Cortisolspiegel und verbessern Emotionsregulation und Schlafqualität (Hölzel et al., Harvard 2023). Warum Entlastung nicht Leistungsabfall bedeutet Viele Menschen fürchten, dass das Innehalten
Saisonale Depression

Wenn die Tage kürzer werden: Herbst, Winter und unsere Stimmung – Julia Benner Im Sommer hatte ich in meinem Blog schon über das Thema Sommerdepression geschrieben – ein Phänomen, das vielen gar nicht bekannt ist, weil eher die dunkle Jahreszeit mit Stimmungsschwankungen verbunden wird. Doch genau das macht die Auseinandersetzung mit Saisonalität und Psyche so spannend: Unser Wohlbefinden ist enger mit Jahreszeiten, Licht und biologischen Rhythmen verwoben, als wir oft denken. Warum die dunkle Jahreszeit auf die Stimmung schlägt Der Herbst bringt mit seinen Farben und Spaziergängen zwar eine gewisse Gemütlichkeit, gleichzeitig verändert sich aber auch unser Biorhythmus spürbar: Weniger Tageslicht: Mit den kürzeren Tagen sinkt die Lichtintensität. Das beeinflusst die Ausschüttung von Melatonin (unserem „Schlafhormon“) und die Regulation von Serotonin, das eng mit Stimmungslage und Wohlbefinden verknüpft ist. Vitamin-D-Mangel: In Deutschland reicht die Sonneneinstrahlung ab Oktober kaum mehr aus, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und depressiven Symptomen (z. B. Anglin et al., 2013, British Journal of Psychiatry). Zirkadiane Rhythmik: Unser innerer Taktgeber reagiert auf Licht. Wenn dieser Rhythmus „verstimmt“ ist, erleben wir häufiger Müdigkeit, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit. Die bekannteste Form davon ist die saisonale affektive Störung (SAD), oft auch Winterdepression genannt. Schätzungen zufolge sind in Nordeuropa etwa 2–5 % der Bevölkerung betroffen, während bis zu 20 % eine abgeschwächte Form – den sogenannten „Winterblues“ – kennen (Lam & Levitan, 2000, American Journal of Psychiatry). Psychologische Dimension : Warum wir uns anders fühlen Neben den biologischen Prozessen spielen auch psychologische Faktoren eine Rolle: Veränderung des sozialen Rhythmus: Im Sommer sind wir mehr draußen, aktiver und sozial eingebunden. Im Herbst ziehen wir uns eher zurück. Das kann Geborgenheit schaffen – aber auch Einsamkeit verstärken. Kognitive Muster: Studien zeigen, dass Menschen im Winter eher zu Grübeln und pessimistischen Gedanken neigen (Rohan et al., 2009). Das liegt u. a. daran, dass weniger positive Erlebnisse (z. B. Sonne, Bewegung draußen) als Gegengewicht verfügbar sind. Symbolik der Jahreszeit: Herbst steht für Abschied, Vergänglichkeit, „Verblühen“. Diese Symbolik kann bei manchen Menschen unbewusst Traurigkeit aktivieren. Praktische Strategien: Was helfen kann Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Rhythmus zu stabilisieren und aktiv Einfluss auf die Stimmung zu nehmen. 1. Lichttherapie Klinisch bewährt ist die Behandlung mit einer Lichttherapielampe (10.000 Lux, morgens 20–30 Minuten). Studien belegen eine Wirksamkeit, die vergleichbar mit Antidepressiva sein kann (Lam et al., 2006). Auch im Alltag hilft es, so viel Tageslicht wie möglich zu tanken – Spaziergänge am Vormittag sind besonders effektiv. 2. Bewegung Regelmäßige körperliche Aktivität hebt nachweislich die Stimmung und wirkt antidepressiv (Schuch et al., 2018, American Journal of Psychiatry). Besonders hilfreich: Bewegung im Freien, auch bei grauem Wetter. 3.Struktur & Routinen Der Herbst lädt zu Rückzug ein, gleichzeitig tut es der Psyche gut, verbindliche Routinen zu haben: Feste Aufstehzeiten, Essenszeiten, kleine Rituale. Achtsamkeits- und Atemübungen helfen, den inneren Fokus zu stärken. 4.Ernährung & Vitamin D Viele Betroffene profitieren von einer ärztlich begleiteten Vitamin-D-Supplementierung. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung stabilisiert den Blutzucker und wirkt sich positiv auf Stimmung und Energielevel aus. 5.Soziale Kontakte bewusst pflegen Dunkelheit und Kälte führen leicht zu Rückzug. Aktiv geplante Treffen mit Freund:innen oder Familie wirken vorbeugend gegen Einsamkeit. Auch kleine Gesten – ein Telefonat, ein gemeinsamer Spaziergang – können Schutzfaktoren sein. 6.Professionelle Unterstützung suchen Wenn die Niedergeschlagenheit über Wochen anhält, der Antrieb stark reduziert ist oder Suizidgedanken auftreten, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen. Psychotherapie kann dabei unterstützen, Muster zu erkennen und neue Bewältigungsstrategien aufzubauen. Ein persönlicher Gedanke In meiner Arbeit mit Patient:innen sehe ich jedes Jahr, wie unterschiedlich wir auf die Jahreszeiten reagieren. Während manche im Sommer durch die Hitze und die ständige Erwartung von Aktivität unter Druck geraten – wie ich es bereits im Artikel zur Sommerdepression beschrieben habe – spüren andere im Herbst und Winter den Rückzug und die Dunkelheit besonders stark. Spannend ist: Beide Phänomene haben eine gemeinsame Basis, nämlich die Empfindlichkeit unseres Körpers und unserer Psyche für äußere Reize wie Licht, Temperatur und soziale Rhythmen. Gerade diese Sensibilität zeigt aber auch, dass es hilfreich sein kann, Jahreszeiten bewusster wahrzunehmen und nicht nur als „normalen Hintergrund“ zu sehen. Statt gegen den Herbstblues anzukämpfen, kann es heilsam sein, neue Rituale zu entwickeln, die dieser Jahreszeit entsprechen – sei es ein regelmäßiger Spaziergang im Morgenlicht, das bewusste Einplanen von Pausen oder kleine Routinen, die Wärme und Geborgenheit schaffen. So entsteht eine Balance zwischen Akzeptanz und Aktivität, die langfristig Resilienz fördert. In meiner Praxis erlebe ich jedes Jahr, dass die dunkle Jahreszeit Menschen besonders fordert. Gleichzeitig sehe ich auch, dass der Herbst eine Chance für Entschleunigung sein kann: Sich bewusst einzurichten, kleine Inseln der Freude zu schaffen – sei es ein Abend mit Kerzen, ein Spaziergang durch buntes Laub oder ein neues Ritual der Selbstfürsorge. Während der Sommer uns oft nach außen zieht, lädt der Winter dazu ein, nach innen zu schauen. Manchmal entsteht daraus nicht nur Stabilität, sondern auch eine Form von innerem Wachstum. 👉 Wenn du merkst, dass dich die dunkle Jahreszeit stärker belastet, als du es allein bewältigen kannst, melde dich gerne für ein Erstgespräch in meiner Praxis Redemoment in Hamburg. Gemeinsam können wir herausfinden, was dir hilft, deine Balance in dieser Jahreszeit zurückzugewinnen.
Mitarbeiterführung neu gedacht: Psychologische Perspektiven zur Potentialmaximierung im Arbeitsalltag

Mitarbeiterführung neu gedacht: Psychologische Perspektiven zur Potentialmaximierung im Arbeitsalltag – Julia Benner Führung bedeutet heute mehr als Zielvorgaben und Leistungskontrollen. In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt zeigt sich: Die Art und Weise, wie Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden umgehen, hat direkten Einfluss auf Motivation, Engagement und Leistungsfähigkeit. Doch wie lässt sich das volle Potential eines Teams wirklich entfalten – und was hat Psychotherapie & Coaching damit zu tun? In diesem Beitrag werfen wir einen psychologischen Blick auf moderne Mitarbeiterführung, fundiert mit aktuellen Studien und praxisnahen Erkenntnissen. 1. Führung beginnt im Kopf – und im Herzen Psychologische Sicherheit ist ein zentrales Element erfolgreicher Teams. Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, beschreibt sie als „das gemeinsame Gefühl im Team, dass man keine Angst haben muss, sich zu äußern oder Fehler zuzugeben“ (Edmondson, 1999). Ihre Forschung zeigt: Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind innovativer, produktiver und resilienter gegenüber Stress. Für Führungskräfte bedeutet das: Empathie, aktives Zuhören und eine offene Fehlerkultur sind keine „Soft Skills“, sondern strategische Kernkompetenzen. 2. Motivation entsteht durch Sinn und Autonomie Laut der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 2000) sind drei psychologische Grundbedürfnisse entscheidend für Motivation und Potentialentfaltung: Unternehmen, die auf diese Bedürfnisse eingehen, berichten von höherer Mitarbeiterzufriedenheit und geringerer Fluktuation. In einer Umfrage des Gallup-Instituts (2023) gaben 70 % der Befragten an, dass sie mehr Leistung erbringen würden, wenn sie sich bei der Arbeit wertgeschätzt fühlen. 3. Emotionale Intelligenz als Führungsinstrument Emotionale Intelligenz (EQ) – die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und zu steuern – ist laut Daniel Goleman ein entscheidender Prädiktor für Führungserfolg (Goleman, 2004). Führungskräfte mit hohem EQ schaffen es, Konflikte konstruktiv zu lösen, Vertrauen aufzubauen und ein förderliches Arbeitsklima zu etablieren. In einer Studie der TalentSmart Group (2022) zeigte sich: 90 % der Top-Performer in Unternehmen verfügen über ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz. 4. Potentialmaximierung durch achtsame Führung Moderne Führungskräfte profitieren zunehmend von psychotherapeutischen Konzepten wie Achtsamkeit und Resilienztraining. Studien belegen: Achtsamkeitstraining reduziert nicht nur den Stress bei Führungskräften, sondern fördert auch empathisches Verhalten und klare Entscheidungsprozesse (Good et al., 2016, Harvard Business Review). Ein Beispiel aus der Praxis: In Unternehmen, die achtsame Führung implementiert haben, sank die Burnout-Rate signifikant und die Zufriedenheit im Team stieg messbar (Hülsheger et al., 2013). 5. Psychologisch fundiertes Coaching und Führung – ein unterschätzter Zusammenhang Coaching mit psychotherapeutischem Know-How ist nicht nur hilfreich bei individuellen Krisen, sondern bietet auch eine tiefere Reflexion über Rollen, Muster und Beziehungsgestaltung – zentrale Aspekte erfolgreicher Führung. In Einzelsitzungen mit Führungskräften arbeite ich in meiner Praxis Redemoment gezielt an Themen wie: Denn: Wer sich selbst gut führen kann, kann auch andere besser führen. Fazit: Führung ist Beziehung – und beginnt bei sich selbst Die Zukunft erfolgreicher Führung liegt nicht allein in Methoden oder Tools, sondern in der inneren Haltung. Empathie, Selbstreflexion und psychologisches Wissen sind Schlüssel zur Potentialmaximierung – nicht nur der Mitarbeitenden, sondern auch der Führungskraft selbst. Haben Sie Interesse an einem individuellen Coaching oder therapeutischen Begleitprozess zum Thema Führung?In der Privatpraxis Redemoment in Hamburg biete ich maßgeschneiderte psychotherapeutische Unterstützung für Führungskräfte, die ihr eigenes Wachstum mit dem ihres Teams verbinden möchten. Quellen:
Glücklichsein: Ein wissenschaftlich fundierter Weg zu mehr Lebensfreude

Glücklichsein: Ein wissenschaftlich fundierter Weg zu mehr Lebensfreude – Julia Benner Glücklichsein ist mehr als ein flüchtiges Gefühl – es ist eine innere Haltung, die wir aktiv beeinflussen können. Doch was bedeutet Glück eigentlich? Und wie können wir es nachhaltig in unser Leben integrieren? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf wissenschaftliche Erkenntnisse über das Glücklichsein und stellen eine einfache Alltagsübung vor, die Ihre Lebensfreude steigern kann. Was sagt die Wissenschaft? Glück entspricht unserem subjektiven Wohlbefinden und entsteht aus vier dynamischen Faktoren: Interessanterweise zeigt die Forschung, dass materielle Besitztümer nur kurzfristig zu einem Glücksgefühl führen, während soziale Beziehungen, Dankbarkeit und Achtsamkeit nachhaltige Effekte haben. Auch spielt Glück eine bedeutende Rolle für unsere körperliche Gesundheit: Menschen, die sich glücklich fühlen, haben ein stärkeres Immunsystem, erholen sich schneller und leben länger. Vielleicht haben Alltagsbelastungen, Arbeitsplatzsuche oder -unzufriedenheit, traumatische Erlebnisse, Liebeskummer oder andere Belastungen dazu geführt, dass unsere Stimmung in ein Ungleichgewicht geraten ist und es uns zuweilen schwerfällt, wieder glücklich zu sein. Fakt ist: Wer viel ausprobiert, gibt dem Zufall alleine schon statistisch eine größere Chance. Doch wie dazu aufraffen? Menschen, die beispielsweise an einer Depression leiden, mangelt es häufig vor allem genau an einem: dem Antrieb. Es fehlt die nötige Energie, sich aufzuraffen, und das Bett erscheint viel verlockender. Einfach die Welt mit ihren Problemen, die sie mitbringt, ausblenden, Decke über den Kopf ziehen und am besten unsichtbar sein. Doch leider verändert sich dadurch an der Stimmung recht wenig. Verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist völlig in Ordnung, sich in bestimmten Lebensphasen für einen gewissen Zeitraum zurückzuziehen und sich mit Gefühlen von Traurigkeit, vielleicht auch von Enttäuschung, Angst, Scham und Wut auseinanderzusetzen. Gefühle zuzulassen ist ein wichtiger Prozess der Verarbeitung. Die Chemie des Glücks Unser Glücksempfinden wird auch durch vier wichtige Botenstoffe im Gehirn beeinflusst: Während Dopamin eher kurzfristiges Glück wie Vorfreude oder Lust erzeugt, sorgt Serotonin für eine tiefere, nachhaltigere Zufriedenheit. Dieses Wissen hilft uns zu verstehen, warum manche kurzfristige Freuden wie Shopping oder Social Media nur momentanes Glück bringen, während langfristige Werte wie Liebe, Sinnhaftigkeit und Dankbarkeit nachhaltiger wirken. Die Gefahr der hedonistischen Tretmühle Viele Menschen jagen einem idealisierten Glück hinterher, ohne jemals anzukommen – ein Phänomen, das als hedonistische Tretmühle bekannt ist. Immer neue Erlebnisse oder materielle Erfolge werden angestrebt, aber das Glücksgefühl hält nicht lange an. Besonders problematisch ist das ständige Vergleichen mit anderen – sei es durch soziale Medien oder im echten Leben. Wer immer das „perfekte Leben“ sucht, findet meist nur Enttäuschung. Tatsächlich sind Menschen, die lernen, dass „gut“ oft auch „gut genug“ ist, langfristig glücklicher als diejenigen, die unaufhörlich nach dem Besseren streben. Eine einfache Übung für mehr Glück im Alltag Eine effektive Methode, um das eigene Glücksempfinden zu steigern, ist die sogenannte Drei-Gute-Dinge-Übung. Diese wurde in zahlreichen Studien als glücksfördernd belegt. So funktioniert die Übung: Durch diese einfache Praxis wird Ihr Gehirn darauf trainiert, das Positive im Alltag bewusst wahrzunehmen – eine Gewohnheit, die langfristig zu mehr Zufriedenheit führt. Fazit: Glück ist eine innere Haltung Glücklichsein ist kein Zufall, sondern ein aktiver Prozess, den wir selbst gestalten können. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Glück vor allem in sozialen Beziehungen, sinnerfülltem Handeln und bewusst erlebten positiven Momenten liegt. Gleichzeitig sollten wir akzeptieren, dass Kummer und schwierige Zeiten zum Leben dazugehören. Wer sein Glück bewusst pflegt, wird dennoch in schwierigen Phasen widerstandsfähiger sein und leichter wieder Freude empfinden. Vielleicht ist die Frage also nicht: „Wie kann ich Leid vermeiden?“, sondern: „Was kann ich Positives daraus gewinnen?“ Wie der Dalai Lama sagte: „Der Sinn unseres Lebens ist es, glücklich zu sein. Aber Freude entsteht nicht aus der Vermeidung von Leid, sondern aus der Fähigkeit, es zu transformieren.“ Denn Glück lässt sich nicht einfach finden – es ist eine Entscheidung, die wir jeden Tag aufs Neue treffen können. Wie Verhaltenstherapie in der Privatpraxis Redemoment unterstützen kann Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihnen der Weg zu mehr Glück schwerfällt oder Sie immer wieder von negativen Gedanken und Emotionen ausgebremst werden, kann professionelle Unterstützung helfen. In einer Verhaltenstherapie meiner Privatpraxis Redemoment arbeite ich mit Ihnen gezielt daran, individuelle Hindernisse zu erkennen und zu überwinden. Durch bewährte therapeutische Methoden wie kognitive Umstrukturierung, Achtsamkeitstraining und positive Verhaltensänderungen helfe ich Ihnen, Ihren eigenen Weg zu einem zufriedeneren und glücklicheren Leben zu finden. Ob Sie an Ihrem Selbstwertgefühl arbeiten, belastende Gedankenmuster durchbrechen oder mehr Freude in Ihren Alltag bringen möchten – wir begleiten Sie auf diesem Weg mit Empathie und Fachkompetenz. Denn Glück ist nicht nur ein Ziel, sondern ein Prozess, den Sie aktiv gestalten können.
