Redemoment Psychotherapie

Mental Load 2.0 – Ursachen, Folgen und Tipps zur Reduzierung

Mental Load 2.0: Unsichtbare Last im Alltag. Ursachen, Folgen & Tipps zur Reduzierung – Julia Benner „Ich habe das Gefühl, ständig an alles denken zu müssen und selbst wenn ich Pause habe, läuft mein Kopf weiter.“ So oder so ähnlich beschreiben viele Patient:innen ihre innere Erschöpfung. Der Begriff Mental Load hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Er beschreibt die unsichtbare Denkarbeit, die nötig ist, um Alltag, Beruf und Beziehungen am Laufen zu halten. Doch inzwischen reicht es nicht mehr, nur von Mental Load zu sprechen. Wir befinden uns längst in einer Art Mental Load 2.0: Einer neuen Dimension psychischer Überlastung, die durch Digitalisierung, ständige Krisen und gesellschaftliche Anforderungen geprägt ist. Was ist Mental Load 2.0? Ursprünglich bezog sich Mental Load auf die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit in Familien (Daminger, 2019). Studien zeigen, dass Frauen weiterhin einen erheblich höheren Anteil an dieser unsichtbaren Denkarbeit übernehmen , selbst wenn sie erwerbstätig sind (Statistisches Bundesamt, 2023). Heute erweitert sich die Perspektive:eine unsichtbare Last, die fast alle betrifft: Eltern, Alleinlebende, Studierende, Führungskräfte. Arbeitswelt im Dauerstress: Laut einer Deloitte-Studie (2023) berichten 77 % der Befragten in Deutschland, dass sie durch Krisen und steigende Arbeitsanforderungen psychisch belastet sind. Digitale Dauererreichbarkeit: WhatsApp-Gruppen, Slack-Nachrichten, News-Alerts – Pausen werden seltener. Untersuchungen belegen, dass ständige Erreichbarkeit zu Schlafproblemen, Stress und reduzierter Erholung führt (Kuhnle et al., 2022). Selbstoptimierungsdruck: Ernährung, Fitness, Achtsamkeit, Altersvorsorge – das „perfekte Leben“ wird zur To-Do-Liste. Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB, 2022) zeigt, dass besonders junge Erwachsene den Anspruch empfinden, Beruf, Fitness, Ernährung und soziale Kontakte gleichzeitig „perfekt“ zu managen. Social Media-Effekte: Laut einer Meta-Analyse (Marengo et al., 2021) verstärken soziale Netzwerke Gefühle von Vergleich, Unzulänglichkeit und psychischem Druck. Psychologische Folgen von Mental Lord Die Folgen von Mental Load 2.0 sind wissenschaftlich gut dokumentiert: Erschöpfung & Burnout: Die WHO stuft Burnout seit 2019 als arbeitsbezogenes Phänomen ein. Dauerhafte kognitive Überlastung gilt als zentraler Risikofaktor (WHO, ICD-11). Konzentrationsprobleme: Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass Multitasking die Arbeitsleistung reduziert und die Fehlerquote erhöht (American Psychological Association, 2020). Schlafstörungen: Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung (DGSM, 2022) leiden rund 30 % der Erwachsenen unter Ein- oder Durchschlafproblemen, oft durch anhaltendes Grübeln. Beziehungsprobleme: Studien zur Partnerschaftsbelastung (Offer, 2021) zeigen, dass unausgesprochene Aufgabenverteilungen die Beziehungszufriedenheit langfristig mindern. Strategien gegen Mental Load 2.0 Externe Struktur statt innerer Daueralarm– Kognitive Entlastung durch To-Do-Listen, Kalender-Apps oder analoge Systeme („Getting Things Done“-Ansatz, Allen, 2001). Radikale Priorisierung– Eisenhower-Matrix oder Kanban-Methoden helfen, Aufgaben realistisch zu bewerten. Aufgabenteilung bewusst einfordern– Sozialpsychologische Studien zeigen, dass explizite Kommunikation über Erwartungen Konflikte reduziert (Bianchi & Milkie, 2010). Digitale Grenzen setzen– „Digital Detox“-Interventionen zeigen positive Effekte auf Stresslevel und Schlafqualität (Labrague, 2021). Selbstfürsorge ohne Selbstoptimierungsdruck– Positive Psychologie betont: Erholung und Genuss steigern Resilienz (Seligman, 2011). Psychotherapie und Coaching als Unterstützung In meiner Praxis erlebe ich täglich, wie entlastend es ist, die unsichtbare Last sichtbar zu machen. In der Verhaltenstherapie arbeiten wir u. a. mit: Gedanken- und Aufgaben-Tracking, um Muster zu erkennen. Kognitiver Umstrukturierung, um überhöhte Verantwortungsgefühle zu hinterfragen. Achtsamkeitstraining (nach Kabat-Zinn), das nachweislich Stress reduziert (Goldberg et al., 2022). Kommunikationstraining, um Grenzen in Partnerschaft und Beruf klarer zu setzen.   Im Coaching – insbesondere für Führungskräfte und Menschen in verantwortungsvollen Rollen – liegt der Fokus auf Resilienz, Delegation und Priorisierung, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Fazit Mental Load 2.0 ist mehr als ein Modewort. Es beschreibt eine reale psychische Belastung, die in aktuellen Studien klar belegt ist. Wer die Last ignoriert, riskiert langfristig seine Gesundheit. Der erste Schritt ist, die unsichtbare Arbeit sichtbar zu machen und dann Strategien zu entwickeln, die Verantwortung, Struktur und Selbstfürsorge in Balance bringen. Mein Angebot: Sie möchten Ihren Mental Load reduzieren? In meiner Praxis Redemoment in Hamburg biete ich Verhaltenstherapie und individuelles Coaching an. Gemeinsam entwickeln wir wirksame Strategien, um Mental Load 2.0 zu begegnen : für mehr Klarheit, Entlastung und Lebensqualität.

Homeoffice – Chance oder Risiken & Nebenwirkungen?

Homeoffice – Chance oder Risiken & Nebenwirkungen? – Julia Benner Warum Führungskräfte jetzt genauer hinschauen müssen. Die Pandemie hat das Homeoffice salonfähig gemacht – doch inzwischen ist es keine Übergangslösung mehr, sondern fester Bestandteil unserer Arbeitskultur. Was zunächst wie eine Win-Win-Situation klang, bringt zunehmend differenzierte Erkenntnisse ans Licht: Während manche Mitarbeitende im Homeoffice aufblühen, verlieren andere an Fokus, Engagement und Leistung. Was steckt dahinter? Und was bedeutet das für moderne Führung? Zwischen Freiheit und Verantwortung: Was Homeoffice wirklich mit uns macht Zahlreiche Studien haben sich in den letzten Jahren mit den Auswirkungen von Homeoffice beschäftigt – mit teils widersprüchlichen Ergebnissen: Was diese Diskrepanz verdeutlicht: Homeoffice wirkt wie ein Verstärker für individuelle Persönlichkeitsmerkmale. Wer gut strukturiert, diszipliniert und eigenverantwortlich arbeitet, profitiert. Wer hingegen stark auf äußere Struktur, Kontrolle oder soziale Dynamik angewiesen ist, gerät schnell ins Hintertreffen. Persönlichkeitsmerkmale als Schlüsselfaktor Ob Mitarbeitende im Homeoffice produktiv sind oder nicht, hängt wesentlich von ihren Persönlichkeitsmerkmalen ab – insbesondere: Das bedeutet: Homeoffice funktioniert nicht für alle gleich gut. Und genau hier beginnt die Führungsarbeit. Führung in der Distanz: Zwischen Kontrolle und Vertrauen Homeoffice verlangt von Führungskräften ein neues Führungsverständnis. Klassisches Mikromanagement funktioniert hier nicht mehr – gefragt ist vertrauensbasierte, zielorientierte Führung, die individuelle Stärken erkennt und gezielt fördert. Doch in der Praxis erlebe ich in meinen Coachings immer wieder ähnliche Szenarien:Führungskräfte beklagen schwindendes Engagement, mangelnde Transparenz über Arbeitszeiten oder unklare Prioritäten in den Teams. Mitarbeitende hingegen fühlen sich oft alleingelassen, überfordert – oder schlicht zu wenig gesehen. Coaching als strategisches Führungsinstrument Hier setzt mein Coachingangebot an. Ich unterstütze Führungskräfte dabei, die richtigen Führungsstrategien für hybride Arbeitswelten zu entwickeln – unter anderem durch: Denn gute Führung ist im Homeoffice nicht weniger wichtig – sie ist nur weniger sichtbar. Doch genau hier liegt das Potenzial: Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeitenden als Individuen wahrnehmen und stärken, können sie die Chancen des Homeoffice voll ausschöpfen – und Risiken gezielt minimieren. Fazit: Kein „One Size Fits All“ Homeoffice ist keine universelle Lösung – und auch keine Gefahr per se. Es ist ein Arbeitsmodell, das individuelle Chancen und Risiken mit sich bringt. Unternehmen und Führungskräfte müssen lernen, nicht nur Strukturen, sondern Menschen zu führen. Denn erst, wenn wir erkennen, welche Persönlichkeitsmerkmale welchen Einfluss auf Leistung und Engagement haben, können wir gezielt unterstützen – und Homeoffice zur echten Erfolgsgeschichte machen. Lust auf mehr Klarheit im Führungsalltag? Dann lade ich Sie herzlich ein, ein Erstgespräch zu buchen.

Mitarbeiterführung neu gedacht: Psychologische Perspektiven zur Potentialmaximierung im Arbeitsalltag

Mitarbeiterführung neu gedacht: Psychologische Perspektiven zur Potentialmaximierung im Arbeitsalltag – Julia Benner Führung bedeutet heute mehr als Zielvorgaben und Leistungskontrollen. In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt zeigt sich: Die Art und Weise, wie Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden umgehen, hat direkten Einfluss auf Motivation, Engagement und Leistungsfähigkeit. Doch wie lässt sich das volle Potential eines Teams wirklich entfalten – und was hat Psychotherapie & Coaching damit zu tun? In diesem Beitrag werfen wir einen psychologischen Blick auf moderne Mitarbeiterführung, fundiert mit aktuellen Studien und praxisnahen Erkenntnissen. 1. Führung beginnt im Kopf – und im Herzen Psychologische Sicherheit ist ein zentrales Element erfolgreicher Teams. Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, beschreibt sie als „das gemeinsame Gefühl im Team, dass man keine Angst haben muss, sich zu äußern oder Fehler zuzugeben“ (Edmondson, 1999). Ihre Forschung zeigt: Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind innovativer, produktiver und resilienter gegenüber Stress. Für Führungskräfte bedeutet das: Empathie, aktives Zuhören und eine offene Fehlerkultur sind keine „Soft Skills“, sondern strategische Kernkompetenzen. 2. Motivation entsteht durch Sinn und Autonomie Laut der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 2000) sind drei psychologische Grundbedürfnisse entscheidend für Motivation und Potentialentfaltung: Unternehmen, die auf diese Bedürfnisse eingehen, berichten von höherer Mitarbeiterzufriedenheit und geringerer Fluktuation. In einer Umfrage des Gallup-Instituts (2023) gaben 70 % der Befragten an, dass sie mehr Leistung erbringen würden, wenn sie sich bei der Arbeit wertgeschätzt fühlen. 3. Emotionale Intelligenz als Führungsinstrument Emotionale Intelligenz (EQ) – die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und zu steuern – ist laut Daniel Goleman ein entscheidender Prädiktor für Führungserfolg (Goleman, 2004). Führungskräfte mit hohem EQ schaffen es, Konflikte konstruktiv zu lösen, Vertrauen aufzubauen und ein förderliches Arbeitsklima zu etablieren. In einer Studie der TalentSmart Group (2022) zeigte sich: 90 % der Top-Performer in Unternehmen verfügen über ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz. 4. Potentialmaximierung durch achtsame Führung Moderne Führungskräfte profitieren zunehmend von psychotherapeutischen Konzepten wie Achtsamkeit und Resilienztraining. Studien belegen: Achtsamkeitstraining reduziert nicht nur den Stress bei Führungskräften, sondern fördert auch empathisches Verhalten und klare Entscheidungsprozesse (Good et al., 2016, Harvard Business Review). Ein Beispiel aus der Praxis: In Unternehmen, die achtsame Führung implementiert haben, sank die Burnout-Rate signifikant und die Zufriedenheit im Team stieg messbar (Hülsheger et al., 2013). 5. Psychologisch fundiertes Coaching und Führung – ein unterschätzter Zusammenhang Coaching mit psychotherapeutischem Know-How ist nicht nur hilfreich bei individuellen Krisen, sondern bietet auch eine tiefere Reflexion über Rollen, Muster und Beziehungsgestaltung – zentrale Aspekte erfolgreicher Führung. In Einzelsitzungen mit Führungskräften arbeite ich in meiner Praxis Redemoment gezielt an Themen wie: Denn: Wer sich selbst gut führen kann, kann auch andere besser führen. Fazit: Führung ist Beziehung – und beginnt bei sich selbst Die Zukunft erfolgreicher Führung liegt nicht allein in Methoden oder Tools, sondern in der inneren Haltung. Empathie, Selbstreflexion und psychologisches Wissen sind Schlüssel zur Potentialmaximierung – nicht nur der Mitarbeitenden, sondern auch der Führungskraft selbst. Haben Sie Interesse an einem individuellen Coaching oder therapeutischen Begleitprozess zum Thema Führung?In der Privatpraxis Redemoment in Hamburg biete ich maßgeschneiderte psychotherapeutische Unterstützung für Führungskräfte, die ihr eigenes Wachstum mit dem ihres Teams verbinden möchten. Quellen:

Liebeskummer – Wenn das Herz schmerzt, egal ob in der Liebe oder in der Freundschaft

Liebeskummer – Wenn das Herz schmerzt, egal ob in der Liebe oder in der Freundschaft – Julia Benner Ein psychologischer Blick auf Verlust, Schmerz und Heilung Liebeskummer ist ein universelles Gefühl, das Menschen in unterschiedlichsten Lebensphasen trifft. Meist wird er mit dem Ende einer romantischen Beziehung assoziiert – der Trennung von einem Partner oder einer Partnerin, dem Verlust einer emotional tiefen Bindung. Doch das Phänomen des „Herzschmerzes“ reicht weit über die klassische romantische Liebe hinaus. Auch enge Freundschaften können Brüche erleben, die ähnlich intensiv und schmerzhaft empfunden werden. Was ist Liebeskummer eigentlich? Aus psychologischer Sicht beschreibt Liebeskummer einen Zustand emotionaler Belastung, ausgelöst durch den Verlust oder die Nichterfüllung einer zwischenmenschlichen Bindung. Er kann Symptome wie Traurigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, aber auch Wut, Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit umfassen. In extremen Fällen kann Liebeskummer sogar depressive Zustände begünstigen oder verstärken. Der amerikanische Psychologe Dr. Guy Winch beschreibt Liebeskummer als „eine Form des emotionalen Traumas“, das das Selbstwertgefühl massiv erschüttern kann. In seinem Buch „How to Fix a Broken Heart“ weist er darauf hin, dass die neuronalen Aktivitäten, die bei Liebeskummer stattfinden, jenen ähneln, die bei körperlichem Schmerz auftreten. Liebeskummer als echter Schmerz – was sagt die Forschung? Eine häufig zitierte Studie der Columbia University (Kross et al., 2011) nutzte bildgebende Verfahren (fMRI), um zu untersuchen, wie das Gehirn auf sozialen Schmerz reagiert. Die Ergebnisse zeigten, dass das Areal, das bei körperlichem Schmerz aktiviert wird – insbesondere der sekundäre somatosensorische Kortex und die hintere Insula – auch bei sozialem Ausschluss und Trennung stark aktiv ist. Der Volksmund hat also recht, wenn er sagt: „Liebeskummer tut weh.“ Liebeskummer in Freundschaften – ein unterschätzter Schmerz Während romantischer Liebeskummer gesellschaftlich weithin anerkannt ist, wird der Schmerz über eine verlorene oder enttäuschte Freundschaft oft weniger ernst genommen. Doch Studien zeigen, dass enge Freundschaften ähnliche emotionale Bindungssysteme aktivieren wie romantische Beziehungen. Eine Studie von Fehr et al. (2000) zur Natur von Freundschaften beschreibt sie als „freiwillige Bindungen, die auf Vertrauen, Fürsorge und Gegenseitigkeit beruhen“. Wenn diese fundamentalen Aspekte verletzt werden – etwa durch Verrat, Entfremdung oder einseitiges Engagement – kann das psychisch genauso belastend sein wie das Ende einer romantischen Beziehung. Der Unterschied liegt häufig nicht in der Intensität des Verlusts, sondern in der gesellschaftlichen Validierung: Während man sich bei einer Trennung auf Mitgefühl und Unterstützung verlassen kann, wird ein „Freundschaftskummer“ häufig bagatellisiert. Warum Liebeskummer so intensiv erlebt wird Bindungstheoretisch betrachtet (Bowlby, 1969) ist der Mensch ein „Bindungswesen“. Wir suchen Nähe, Sicherheit und emotionale Resonanz bei anderen. Der Verlust einer solchen Bindung – egal ob romantisch oder freundschaftlich – wird als bedrohlich für unser inneres Gleichgewicht erlebt. Besonders bei Menschen mit unsicherem Bindungsstil (ängstlich oder vermeidend) kann Liebeskummer intensiver und langanhaltender sein. Auch neurobiologische Faktoren spielen eine Rolle: Während der Verliebtheit und in tiefen Freundschaften werden Neurotransmitter wie Dopamin, Oxytocin und Serotonin ausgeschüttet – Botenstoffe, die für Glücksgefühle und Vertrauen sorgen. Bricht eine Beziehung ab, gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken, was emotionale und körperliche Symptome auslösen kann. Wie man mit Liebeskummer umgehen kann – psychologische Impulse Und wenn der Kummer bleibt? – Der therapeutische Blick In den meisten Fällen heilt Liebeskummer mit der Zeit. Doch manchmal bleibt der Schmerz bestehen oder verstärkt sich – vor allem, wenn ungelöste Bindungserfahrungen, Selbstwertprobleme oder depressive Tendenzen mitschwingen. Wird Liebeskummer nicht verarbeitet, kann er das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Anpassungsstörungen erhöhen. An dieser Stelle kann eine psychotherapeutische Begleitung wertvolle Unterstützung bieten. In einer Verhaltenstherapie kann gemeinsam reflektiert werden, welche Gedanken- und Verhaltensmuster den Schmerz aufrechterhalten – und wie man neue Wege findet, um mit Enttäuschung, Verlust und innerem Rückzug umzugehen. Dabei geht es nicht nur darum, den aktuellen Schmerz zu lindern, sondern auch um langfristige emotionale Resilienz und persönliche Entwicklung. In meiner Privatpraxis Redemoment ist Liebeskummer – ob in der romantischen Liebe oder in der Freundschaft – ein häufiges Thema, das ich ernst nehme. Die Erfahrung zeigt: Wer sich traut, auch seelischen Schmerz in Worte zu fassen, kann nicht nur heilen, sondern an Krisen wachsen. Denn manchmal ist es genau dieses Reden, das zum entscheidenden Wendepunkt wird: vom inneren Rückzug hin zu neuer Verbindung – zu sich selbst und zu anderen.

Die Wechselwirkung von Stimmung und Leistungsfähigkeit: Ein wissenschaftlich fundierter Blick auf Selbstwert und Lebenszufriedenheit

Die Wechselwirkung von Stimmung und Leistungsfähigkeit: Ein wissenschaftlich fundierter Blick auf Selbstwert und Lebenszufriedenheit – Julia Benner Unsere psychische Verfassung beeinflusst in erheblichem Maße unsere kognitive Leistungsfähigkeit und unser allgemeines Wohlbefinden. Forschungen aus der Neuropsychologie zeigen, dass positive Emotionen nicht nur das Wohlbefinden steigern, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit und Problemlösefähigkeiten verbessern (Fredrickson, 2001). Gleichzeitig kann ein instabiles Selbstwertgefühl zu Stimmungsschwankungen führen, die sich wiederum negativ auf die Motivation und das Durchhaltevermögen auswirken. Ebenso hat sich gezeigt, dass eine dauerhaft gedrückte Stimmung mit einer erhöhten Cortisolausschüttung korreliert, was langfristig zu kognitiven Defiziten und einer verringerten Stressresistenz führen kann (McEwen, 2007). Der Einfluss der Stimmung auf die Leistungsfähigkeit Die Forschung belegt, dass unsere Stimmung maßgeblich bestimmt, wie effektiv wir arbeiten und wie kreativ wir Probleme lösen. Fredrickson & Branigan (2005) fanden heraus, dass positive Emotionen die kognitive Flexibilität fördern und die Verarbeitungskapazität des Gehirns erweitern. Dies zeigt sich insbesondere in Berufen, die ein hohes Maß an Kreativität und Entscheidungsfindung erfordern. Negative Emotionen hingegen können den Fokus verengen und zu einer rigideren Informationsverarbeitung führen (Bolte et al., 2003). Dies kann kurzfristig nützlich sein – etwa bei der Lösung klar definierter, analytischer Aufgaben – langfristig jedoch die Adaptivität und Innovationskraft einschränken. Selbstwert als Schlüsselvariable für Lebenszufriedenheit Ein weiteres zentrales Element ist der Selbstwert, der stark mit sowohl emotionalem Wohlbefinden als auch Leistungsfähigkeit verknüpft ist. Studien zeigen, dass Menschen mit einem stabilen Selbstwert weniger anfällig für stressbedingte Leistungseinbrüche sind (Orth et al., 2010), resistenter gegenüber Misserfolgen und Herausforderungen konstruktiver bewältigen können.  Häufig wird Selbstwert mit beruflichem Erfolg assoziiert, doch diese Verknüpfung birgt Risiken.Wie Selbstwert definiert wird, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Studien zeigen, dass eine bedingte Selbstwertregulation – also ein Selbstwert, der primär von externen Erfolgen wie beruflichen Leistungen abhängt – zu einer erhöhten Anfälligkeit für Stress, Angst und depressive Symptome führen kann (Crocker & Park, 2004). Im Gegensatz dazu sind Personen mit einem sogenannten kontingenten Selbstwertgefühl weniger stark von externen Faktoren abhängig. Sie weisen eine gesündere Emotionsregulation auf und zeigen eine größere psychische Widerstandsfähigkeit. Deci und Ryan (2000) postulieren in ihrer Selbstbestimmungstheorie, dass ein stabiler Selbstwert aus intrinsischer Motivation und authentischer Selbstakzeptanz resultiert, während extrinsisch motivierte Leistungsziele oft zu Unsicherheit und einem instabilen Selbstwert führen. Langzeitstudien bestätigen, dass Selbstwert nicht nur eine Konsequenz, sondern auch eine Ursache von Erfolg ist: Eine Metaanalyse von Orth & Robins (2014) zeigt, dass ein gesunder Selbstwert langfristig zu besseren akademischen und beruflichen Leistungen führt, während umgekehrt beruflicher Erfolg nur einen geringen Einfluss auf die langfristige Stabilität des Selbstwertgefühls hat. Die Wechselwirkung zwischen Selbstwert und Stimmung: Ein Risikofaktor für depressive Symptome Ein weiterer besonders bedeutsamer Aspekt ist die gegenseitige Beeinflussung von Selbstwert und Stimmung. Forschungsergebnisse zeigen, dass ein niedriger Selbstwert nicht nur eine Folge depressiver Verstimmungen sein kann, sondern oft auch als Ursache für die Entstehung von Depressionen fungiert. Die Vulnerabilitätsmodell-Hypothese (Orth et al., 2008) beschreibt, dass Menschen mit einem geringen Selbstwert ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung depressiver Symptome haben, da sie negative Erfahrungen stärker auf sich selbst beziehen und sich in negativen Gedankenmustern verfangen. Eine Langzeitstudie von Sowislo & Orth (2013) bestätigt, dass ein niedriger Selbstwert langfristig depressive Symptome vorhersagt – und nicht umgekehrt. Das bedeutet, dass ein instabiler oder niedrig ausgeprägter Selbstwert eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Depressionen spielt. Gleichzeitig können depressive Zustände den Selbstwert weiter senken, was einen Teufelskreis aus negativen Gedanken, Antriebslosigkeit und Selbstzweifeln entstehen lässt. Dieser Mechanismus hat erhebliche Konsequenzen für die psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Menschen mit einer negativen Selbstbewertung neigen dazu, sich selbst strenger zu bewerten und Fehlschläge als persönliche Unzulänglichkeiten zu interpretieren (Beck, 1967). Dies kann zu anhaltender Frustration, Demotivation und letztlich zur Entwicklung depressiver Episoden führen, die nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die berufliche und akademische Leistungsfähigkeit weiter erheblich beeinträchtigen. Verhaltenstherapeutische Ansätze zur Förderung von Selbstwert und Leistungsfähigkeit Die Privatpraxis Redemoment setzt auf verhaltenstherapeutische Strategien, um den Klienten zu einem nachhaltig gesunden Selbstwert zu verhelfen. Ein zentrales Konzept dabei ist die kognitive Umstrukturierung, die darauf abzielt, dysfunktionale Gedankenmuster zu identifizieren und durch realistische, selbstförderliche Bewertungen zu ersetzen. Dies basiert auf den Erkenntnissen der Kognitiven Verhaltenstherapie (Beck, 1976), die nachweislich eine hohe Wirksamkeit in der Behandlung von Selbstwertproblemen und stressbedingten Leistungseinbrüchen zeigt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung eines sogenannten „nicht-kontingenten“ Selbstwerts, bei dem Individuen lernen, ihren Wert nicht nur aus ihrer beruflichen oder akademischen Leistung abzuleiten, sondern auch aus persönlichen Stärken, sozialen Beziehungen und sinnstiftenden Tätigkeiten (Kernis, 2003). Dieser Ansatz hilft dabei, die emotionale Abhängigkeit von externen Erfolgen zu reduzieren und somit langfristig zu einer stabileren psychischen Gesundheit beizutragen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Training der Selbstmitgefühlspraxis, welche nachweislich die negativen Effekte eines geringen Selbstwerts abmildern kann. Neff (2011) zeigte, dass Menschen mit hohem Selbstmitgefühl weniger anfällig für Selbstkritik sind und sich schneller von Misserfolgen erholen. Leistung und Ehrgeiz als zentrale, aber nicht alleinige Faktoren für Zufriedenheit Wichtig ist jedoch die Differenzierung: Die Erkenntnisse über Selbstwert und emotionale Stabilität bedeuten nicht, dass Ehrgeiz und Leistungsstreben irrelevant sind. Im Gegenteil: Ein hoher Grad an Zielorientierung ist mit höherer Lebenszufriedenheit und beruflichem Erfolg assoziiert. Allerdings ist entscheidend, dass Ehrgeiz nicht auf einer übermäßigen Abhängigkeit von externer Anerkennung basiert. Die Forschung zeigt, dass intrinsisch motivierte Personen, die ihre Ziele aus eigenem Antrieb verfolgen, langfristig eine größere Zufriedenheit und Resilienz aufweisen als solche, die stark auf externe Belohnungen angewiesen sind (Deci & Ryan, 2000). Fazit: Ein balanciertes Konzept für nachhaltige Leistungsfähigkeit Die wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen also, dass eine nachhaltige Leistungsfähigkeit nicht nur von Fleiß und Ehrgeiz abhängt, sondern auch von der Fähigkeit, die eigene Stimmung zu regulieren und einen stabilen Selbstwert zu entwickeln. Da Selbstwert und Stimmung sich gegenseitig beeinflussen, kann eine negative Spirale entstehen, die zu depressiven Symptomen führen kann. Präventive Maßnahmen – wie die Stärkung des Selbstwerts und das Erlernen emotionaler Regulationsstrategien – sind daher essenziell, um langfristig leistungsfähig und psychisch stabil zu bleiben. Es ist nicht das Ziel, Ehrgeiz oder Leistungsorientierung abzuwerten. Vielmehr geht es darum, eine gesunde Balance zwischen ambitioniertem Streben und innerer Zufriedenheit zu finden. Ein ganzheitlicher Ansatz, wie er in meiner Privatpraxis Redemoment verfolgt wird, unterstützt Menschen dabei, ihre Leistungsfähigkeit

Führungsstile und die Rolle von Coaching – Mit psychotherapeutischer Expertise zur erfolgreichen Führung

Führungsstile und die Rolle von Coaching – Mit psychotherapeutischer Expertise zur erfolgreichen Führung – Julia Benner Führung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur Fachwissen, sondern auch soziale Kompetenz, emotionale Intelligenz und strategisches Denken erfordert. Unterschiedliche Führungsstile können je nach Situation, Teamzusammensetzung und Unternehmenskultur variieren. Führungskräfte stehen täglich vor der Herausforderung, ihre Teams effektiv zu leiten und gleichzeitig ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Die Wahl des Stils spielt dabei eine entscheidende Rolle.Ein professionelles Coaching, insbesondere durch eine erfahrene Coachin mit psychotherapeutischer Approbation, kann Führungskräfte dabei unterstützen, ihren eigenen Stil zu reflektieren und gezielt weiterzuentwickeln. Die verschiedenen Führungsstile Grundsätzlich lassen sich verschiedene Führungsstile unterscheiden, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben: Autoritärer Führungsstil – Klare Hierarchien und strikte Anweisungen stehen im Vordergrund. Dieser Stil kann in Krisensituationen effektiv sein, birgt aber das Risiko, Kreativität und Eigenverantwortung der Mitarbeitenden einzuschränken. Demokratischer Führungsstil – Entscheidungen werden im Team getroffen, Mitarbeitende sind stark eingebunden. Dies fördert Innovation, kann aber in manchen Fällen zu langwierigen Entscheidungsprozessen führen. Laissez-faire-Führungsstil – Mitarbeitende genießen größtmögliche Freiheit, was für eigenverantwortliche Teams gut funktionieren kann. Ohne klare Strukturen kann es jedoch zu Unsicherheiten und Ineffizienz kommen. Transformationaler Führungsstil – Der Fokus liegt auf Inspiration und persönlicher Entwicklung der Mitarbeitenden. Führungskräfte agieren als Vorbilder und motivieren durch Visionen. Situativer Führungsstil – Je nach Kontext und Teamstruktur wird flexibel zwischen verschiedenen Führungsansätzen gewechselt.   Jede Führungskraft hat individuelle Stärken und Präferenzen, die in der Praxis unterschiedlich zum Tragen kommen. Genau hier setzt ein professionelles Coaching an. Wie kann Coaching Führungskräfte unterstützen? Ein gezieltes Coaching hilft Ihnen dabei, den eigenen Führungsstil zu reflektieren, blinde Flecken zu erkennen und neue Strategien zu entwickeln. Durch meine Kombination aus langjähriger Erfahrung und psychotherapeutischer Fachkompetenz kann ich Ihnen dabei u.a. in folgenden Punkten helfen:  Persönliche Muster aufdecken: Oft beeinflussen unbewusste Glaubenssätze und emotionale Reaktionen den Führungsstil. Ein Coaching mit psychotherapeutischer Expertise hilft, tiefere Ursachen zu verstehen und bewusst zu steuern. Individuelle Stärken fördern: Gemeinsam werden persönliche Führungsqualitäten herausgearbeitet und gezielt gestärkt. Umgang mit Herausforderungen verbessern: Konflikte im Team, Entscheidungsdruck oder Veränderungsprozesse können belastend sein. Die Coachin unterstützt mit bewährten Methoden aus der Psychotherapie und der Führungskräfteentwicklung. Emotionale Intelligenz steigern: Empathie und Selbstwahrnehmung sind essenziell für erfolgreiche Führung. Durch psychologisch fundierte Methoden kann die emotionale Kompetenz gezielt geschärft werden. Resilienz und Stressmanagement fördern: Führung kann herausfordernd sein – ein professionelles Coaching hilft dabei, mit Druck und Unsicherheiten gesund umzugehen.   Ein Coaching durch eine erfahrene, psychotherapeutisch approbierte Coachin bietet weit mehr als klassische Führungskräfteentwicklung. Es kombiniert bewährte Coaching-Techniken mit tiefgehender psychologischer Expertise und ermöglicht so eine nachhaltige persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Wer seinen Führungsstil reflektieren, optimieren und authentischer gestalten möchte, profitiert von dieser einzigartigen Kombination aus Coaching und psychotherapeutischem Know-how. Mehr als nur Führungsstil-Coaching Das Coaching bei Redemoment kann aber auch über das Thema „Führungsstil“ hinaus gehen. Auch in anderen wichtigen Bereichen der Unternehmensführung biete ich wertvolle Unterstützung. Dazu gehören: Businesspläne bei Neugründungen hinterfragen und optimieren Führung und Teambuilding Prozessoptimierung und Selbstmanagement Mitarbeiterzufriedenheit und Personalbeschaffung Problemanalyse und Mitarbeiterbindung Präsentationsoptimierung für einen überzeugenden Auftritt   Durch diese umfassende Herangehensweise profitieren nicht nur Führungskräfte, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich in herausfordernden Situationen weiterentwickeln möchten.