Glücklichsein: Ein wissenschaftlich fundierter Weg zu mehr Lebensfreude


By: Julia Benner
Kategorien:
Glücklichsein: Ein wissenschaftlich fundierter Weg zu mehr Lebensfreude
Glücklichsein ist mehr als ein flüchtiges Gefühl – es ist eine innere Haltung, die wir aktiv beeinflussen können. Doch was bedeutet Glück eigentlich? Und wie können wir es nachhaltig in unser Leben integrieren? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf wissenschaftliche Erkenntnisse über das Glücklichsein und stellen eine einfache Alltagsübung vor, die Ihre Lebensfreude steigern kann.
Was sagt die Wissenschaft?
Glück entspricht unserem subjektiven Wohlbefinden und entsteht aus vier dynamischen Faktoren:
- Zufriedenheit mit unserem Leben im Ganzen
- Zufriedenheit mit unseren persönlich wichtigsten Lebensbereichen – diese variieren von Person zu Person
- Häufigkeit von positiven Stimmungszuständen und Gedanken – wie Freude, Dankbarkeit oder Begeisterung
- Abwesenheit von negativen Stimmungszuständen und Gedanken – wie Angst, Wut oder Sorgen
Interessanterweise zeigt die Forschung, dass materielle Besitztümer nur kurzfristig zu einem Glücksgefühl führen, während soziale Beziehungen, Dankbarkeit und Achtsamkeit nachhaltige Effekte haben. Auch spielt Glück eine bedeutende Rolle für unsere körperliche Gesundheit: Menschen, die sich glücklich fühlen, haben ein stärkeres Immunsystem, erholen sich schneller und leben länger.
Vielleicht haben Alltagsbelastungen, Arbeitsplatzsuche oder -unzufriedenheit, traumatische Erlebnisse, Liebeskummer oder andere Belastungen dazu geführt, dass unsere Stimmung in ein Ungleichgewicht geraten ist und es uns zuweilen schwerfällt, wieder glücklich zu sein. Fakt ist: Wer viel ausprobiert, gibt dem Zufall alleine schon statistisch eine größere Chance. Doch wie dazu aufraffen? Menschen, die beispielsweise an einer Depression leiden, mangelt es häufig vor allem genau an einem: dem Antrieb. Es fehlt die nötige Energie, sich aufzuraffen, und das Bett erscheint viel verlockender. Einfach die Welt mit ihren Problemen, die sie mitbringt, ausblenden, Decke über den Kopf ziehen und am besten unsichtbar sein. Doch leider verändert sich dadurch an der Stimmung recht wenig.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist völlig in Ordnung, sich in bestimmten Lebensphasen für einen gewissen Zeitraum zurückzuziehen und sich mit Gefühlen von Traurigkeit, vielleicht auch von Enttäuschung, Angst, Scham und Wut auseinanderzusetzen. Gefühle zuzulassen ist ein wichtiger Prozess der Verarbeitung.
Die Chemie des Glücks
Unser Glücksempfinden wird auch durch vier wichtige Botenstoffe im Gehirn beeinflusst:
- Dopamin – fördert Motivation, Belohnungserwartung und Lernprozesse.
- Serotonin – sorgt für emotionale Ausgeglichenheit, soziale Verbundenheit und Zufriedenheit.
- Endorphine – wirken schmerzlindernd und euphorisierend.
- Noradrenalin – steigert Wachsamkeit und Energie.
Während Dopamin eher kurzfristiges Glück wie Vorfreude oder Lust erzeugt, sorgt Serotonin für eine tiefere, nachhaltigere Zufriedenheit. Dieses Wissen hilft uns zu verstehen, warum manche kurzfristige Freuden wie Shopping oder Social Media nur momentanes Glück bringen, während langfristige Werte wie Liebe, Sinnhaftigkeit und Dankbarkeit nachhaltiger wirken.
Die Gefahr der hedonistischen Tretmühle
Viele Menschen jagen einem idealisierten Glück hinterher, ohne jemals anzukommen – ein Phänomen, das als hedonistische Tretmühle bekannt ist. Immer neue Erlebnisse oder materielle Erfolge werden angestrebt, aber das Glücksgefühl hält nicht lange an. Besonders problematisch ist das ständige Vergleichen mit anderen – sei es durch soziale Medien oder im echten Leben. Wer immer das „perfekte Leben“ sucht, findet meist nur Enttäuschung. Tatsächlich sind Menschen, die lernen, dass „gut“ oft auch „gut genug“ ist, langfristig glücklicher als diejenigen, die unaufhörlich nach dem Besseren streben.
Eine einfache Übung für mehr Glück im Alltag
Eine effektive Methode, um das eigene Glücksempfinden zu steigern, ist die sogenannte Drei-Gute-Dinge-Übung. Diese wurde in zahlreichen Studien als glücksfördernd belegt.
So funktioniert die Übung:
- Nehmen Sie sich jeden Abend einige Minuten Zeit.
- Schreiben Sie drei Dinge auf, die an diesem Tag gut gelaufen sind und warum sie passiert sind.
- Reflektieren Sie, wie diese Erlebnisse Ihr Wohlbefinden beeinflusst haben.
Durch diese einfache Praxis wird Ihr Gehirn darauf trainiert, das Positive im Alltag bewusst wahrzunehmen – eine Gewohnheit, die langfristig zu mehr Zufriedenheit führt.
Fazit: Glück ist eine innere Haltung
Glücklichsein ist kein Zufall, sondern ein aktiver Prozess, den wir selbst gestalten können. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Glück vor allem in sozialen Beziehungen, sinnerfülltem Handeln und bewusst erlebten positiven Momenten liegt.
Gleichzeitig sollten wir akzeptieren, dass Kummer und schwierige Zeiten zum Leben dazugehören. Wer sein Glück bewusst pflegt, wird dennoch in schwierigen Phasen widerstandsfähiger sein und leichter wieder Freude empfinden. Vielleicht ist die Frage also nicht: „Wie kann ich Leid vermeiden?“, sondern: „Was kann ich Positives daraus gewinnen?“
Wie der Dalai Lama sagte: „Der Sinn unseres Lebens ist es, glücklich zu sein. Aber Freude entsteht nicht aus der Vermeidung von Leid, sondern aus der Fähigkeit, es zu transformieren.“
Denn Glück lässt sich nicht einfach finden – es ist eine Entscheidung, die wir jeden Tag aufs Neue treffen können.
Wie Verhaltenstherapie in der Privatpraxis Redemoment unterstützen kann
Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihnen der Weg zu mehr Glück schwerfällt oder Sie immer wieder von negativen Gedanken und Emotionen ausgebremst werden, kann professionelle Unterstützung helfen. In einer Verhaltenstherapie meiner Privatpraxis Redemoment arbeite ich mit Ihnen gezielt daran, individuelle Hindernisse zu erkennen und zu überwinden. Durch bewährte therapeutische Methoden wie kognitive Umstrukturierung, Achtsamkeitstraining und positive Verhaltensänderungen helfe ich Ihnen, Ihren eigenen Weg zu einem zufriedeneren und glücklicheren Leben zu finden.
Ob Sie an Ihrem Selbstwertgefühl arbeiten, belastende Gedankenmuster durchbrechen oder mehr Freude in Ihren Alltag bringen möchten – wir begleiten Sie auf diesem Weg mit Empathie und Fachkompetenz. Denn Glück ist nicht nur ein Ziel, sondern ein Prozess, den Sie aktiv gestalten können.