Therapiehund in der psychotherapeutischen Praxis: Die Rolle als emotionaler Begleiter


By: Julia Benner
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Therapiehund in der psychotherapeutischen Praxis: Die Rolle als emotionaler Begleiter
Sie haben zwei süße Kulleraugen, sind meistens anhänglich, immer gut gelaunt, einfühlsam, treu und aufmerksam. Wer nun gleich an einen neuen Partner und eine Phase der Verliebtheit denkt, liegt leider falsch. Zumindest kein Partner im herkömmlichen Sinn. Die Rede ist von einem behaarten Partner auf vier Pfoten: dem Hund.
Tiergestützte Therapie gewinnt zunehmend an Bedeutung in der psychotherapeutischen Praxis. Besonders Hunde werden hier als emotionale Unterstützer eingesetzt, um Patienten bei der Bewältigung von Ängsten, Depressionen oder Stress zu helfen.
In meiner Privatpraxis Redemoment setze ich auf innovative und ganzheitliche Ansätze, um meinen Patienten bestmöglich zu helfen. Ein besonderes Element ist der Einsatz meiner Französischen Bulldogge, Luna, die sich durch ihr freundliches und zugewandtes Wesen auszeichnet.
Wie Hunde Anspannung regulieren können
Bereits Sigmund Freud beobachtete, dass seine Patienten deutlich entspannter wirkten, wenn seine Chow-Chow-Hündin anwesend war. Diese Erfahrung wurde später auch wissenschaftlich bestätigt: Eine Studie der Charité in Berlin zeigte, dass die Anwesenheit eines Hundes bei Patienten mit schweren Depressionen oder Schizophrenie zu einer signifikanten Angstreduktion und einer allgemeinen Entspannung führte (Lang et al., 2010; Hoffmann et al., 2009). Diese positiven Effekte zeigten sich auch bei Patienten, die an einer Posttraumatischen Belastungsstörung litten (z.B. Hamama 2011).Dies liegt vermutlich an der Ausschüttung von Oxytocin – dem sogenannten Bindungshormon – welches das Vertrauen stärkt und Ängste reduziert. Gleichzeitig wird das Stresshormon Cortisol gesenkt.
Hunde haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen. Ihre bloße Anwesenheit kann zu einer Senkung des Blutdrucks und einer Verringerung des Herzschlags führen. Sie können helfen, akute Stressreaktionen zu mildern und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Patienten sicherer fühlen. Besonders in herausfordernden Therapiesituationen kann ein Hund als „sicherer Hafen“ dienen – eine emotionale Stütze, die dabei hilft, schwierige Themen anzusprechen.
Meine französische Bulldogge begrüßt die Patienten bereits am Eingang, was oft als „Eisbrecher“ dient und initiale Spannungen abbaut. Während der Sitzung bietet sie durch ihre ruhige und empathische Art Trost und Sicherheit, insbesondere bei der Bearbeitung schwieriger Themen.
Positive Effekte auch außerhalb der Therapie – Bürohund als Stressregulator
Nicht nur in der psychotherapeutischen Praxis, sondern auch im Alltag zeigen sich die positiven Effekte von Hunden. Studien haben bewiesen, dass Bürohunde das Stresslevel von Mitarbeitern senken, die Stimmung verbessern und sogar die Produktivität steigern können. Die Anwesenheit eines Hundes im Büro kann dazu beitragen, Anspannung zu reduzieren und ein harmonisches Arbeitsklima zu fördern. Dies lässt sich ebenfalls auf die Therapie übertragen: Wer regelmäßig mit einem Hund in Kontakt kommt, profitiert langfristig von der entspannenden und stimmungsaufhellenden Wirkung.
Einfach mal ausprobieren – Die Wirkung von Hunden selbst erleben
Sollten Sie sich in einer Belastungssituation befinden, sich gestresst oder niedergeschlagen fühlen, kann der Kontakt zu Hunden eine natürliche Möglichkeit sein, Ihr Wohlbefinden zu steigern. In vielen Tierheimen gibt es die Möglichkeit, mit Hunden Gassi zu gehen – eine wunderbare Gelegenheit, Zeit mit einem Tier zu verbringen, sich an der frischen Luft zu bewegen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Das Tierheim Hamburg beispielsweise bietet genau solche Spaziergänge mit Hunden an. Aber: Bitte beachten Sie, dass der Kontakt zu Hunden nicht für jeden geeignet ist. Sollten Sie Angst vor Hunden haben oder keinen emotionalen Zugang zu Tieren finden, empfehlen wir, alternative Wege zur Stressbewältigung zu suchen.
Fazit
Der Einsatz von Luna in der Praxis Redemoment bietet eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Psychotherapie. Durch ihre Anwesenheit unterstützt sie die emotionale Regulation, fördert die Entspannung und trägt zu einem vertrauensvollen Therapieumfeld bei. Wir laden Sie herzlich ein, diese besondere Form der Unterstützung in unserer Praxis in Hamburg kennenzulernen.